Um gefährlichen Momenten vorzubeugen, ist es sinnvoll sich mit dem Thema "Angst und Aggression" auseinanderzusetzen. Eine Beißerei zwischen zwei Hunden ist zwar natürlich, kann jedoch auch eskalieren. An sich sollte man die Hunde ihre ,,Diskussion" untereinander ausmachen lassen. Es gilt auf sein Gefühl zu hören und vor allem wachsam zu sein, wann aus einem Spiel ein Kampf wird. Bevor es zu Verletzungen zwischen den beiden Hunden kommt, gilt es sich einen Weg auszudenken, diese Hunde zu trennen. Jedoch bringt es niemandem etwas, wenn man selbst dabei verletzt wird. Die Sicherheit des Menschen geht in jedem Fall vor. Dies die Meinung verschiedener Wissenschaftler.
Eskaliert eine Hundebegegnung und starten sich die Hunde zu attakieren sucht man sich Hilfe in Form einer zweiten Person oder einem Hilfsmittel, wie beispielsweise einen Stock. So kann man versuchen die Tiere zu trennen ohne dabei selbst verletzt zu werden. Anschließend begibt man sich und seinen Hund möglichst in Sicherheit.***
Der Spruch : ,,Bellende Hunde beißen nicht!" ist falsch. Ein bellender Hund kann genauso zubeißen, vor allem bei Annäherungsversuchen. Es gibt viele Vorurteile über (Kampf-)hunderassen. Sicher ist jedoch, jeder Hund besitzt ein Aggressionspotentiol. Dies liegt in der Natur der Dinge. Auch wenn mit großen Hunden mehr relevante Beißattacken und Unfälle passieren so kennt man doch das kläffige Verhalten kleiner Hunde auch. Es passiert nur erst mal nichts weil diese Hunde häufig an der Leine gesichert ausgeführt werden. Die Bereitschaft zur Aggression ist zum beispiel bei einem Herdenschutzhund territorial (an seine Umgebung) orientiert und eine erwünschte und wichtige Eigenschaft. Herdenschutzhunde sind gezüchtet um Schafe oder andere Tiere gegen Bären und Wölfe selbständig zu verteitigen. Diese Fähigkeit ist mit zwei Jahren fertig ausgebildet und ab da kann ein Herdenschutzhund eine erhebliche Gefahr darstellen im Verteidigen dessen auf was er eben geprägt ist. Dieses angeborene Verhalten kann in der Regel nicht durch Erziehung vermieden werden.
Allgemein können Verhaltensweisen bei allen Hunderassen, zum Beispiel eine gesteigerte Aggression, die vom natürlichen Verhalten abweicht auch angeboren sein. Voraussetzung dafür kann ein krankhaftes Verhalten beider Elterntiere sein. Wählt der Züchter nach Aussehen und nicht nach Wesen eine Verpaarung aus, oder herrschen schlechte Haltungsbedingungen kann ein allein von der Veranlagung Verhaltensauffälliger Hund das Ergebnis sein. Jedoch kommen ungewollte Verhaltensweisen selten durch die Verpaarung sondern meist durch falsche, oder mangelhafte Erziehung. Dem Hund Grenzen zu setzen ist also sehr wichtig!

Wir Menschen haben eine andere Angstüberwältigung als Hunde. Wir haben uns das Bemitleiden angewöhnt, wir fühlen also mit. Dies ist im Umgang mit einem Hund schlecht. Die möglicherweise auch unbewusste Bestätigung durch "das Trösten" kann den Hund verunsichern, da dieser aus dem Mitgefühl und der Aufmerksamkeit eine Bestätigung für sein Verhalten zieht.
Trösten des Hundes zeigt ihm, dass die Situation schrecklich sein muss, denn wäre der Besitzer entspannt und würde das Tier nicht trösten, gäbe es gar keinen Grund ängstlich zu sein. Eine falsche Interpretation von Angst beim Hund wird so ungewollt zum Auslöser von Angstzuständen. Kurze Schreckmomente führen normal nicht zu Angst. Eher ist der Hundehalter zu vorsichtig und zu behutsam mit seinem Tier. Ausversehen auf den Schwanz treten erschrickt den Hund zwar, ist aber unbedenklich.
Nicht nur eine falsche Bestätigung von unterwürfigem Verhalten kann zu Angst führen. Erfahrungsmangel im Welpen- und Junghundalter kann ebenfalls ein Auslöser sein. Schlechte Erfahrung kann genauso zu Angst führen, weiter Schmerzen/ Krankheit, Drohmimik von anderen Hunden oder Menschen (unbewusstes Fixieren), die Genetik, oder der Besitzanspruch von Spielzeug oder dem ,,eigenen" Territorium.
Egal durch was der Zustand von Angst hervorgerufen wird, es gilt, den Hund zu sichern, dieses Verhalten nicht unterbewusst zu verschlimmern, oder sich gegebenenfalls professionelle Hilfe suchen um dies zu verbessern. Ein Meiden oder eine Verstärkung dieser Situation helfen nicht weiter. Man sollte einem solchen Verhalten keine übermäßige Aufmerksamkeit schenken! Langsam an der Angst zu arbeiten ist sinnvoller. An Silvester beispielsweise den Allgemeinzustand beobachten und eventuell einen Tierarzt aufsuchen. Jeder Hundeführer ist für sein Tier verantwortlich und muss seinen Hund vor allem in solchen Situationen gut im Auge haben, denn Hunde mit Angst können, auch mit Ausweichmöglichkeiten, zubeißen.
Fremde Hunde daher nicht einfach anfassen. Manche Besitzer denken, wenn sie ihren Hund in eine Ausbildung zum Ausleben der rassebedingten Triebe geben kann ein auffälliges Verhalten vermieden werden. Doch oft geht es darum gerade furchteinflößende und ungewohte (nicht der Veranlagung des Hundes entsprechende) Situationen und Verhalten zu trainieren. Damit kann eine Überforderung (Angst) des Hunds durch solide Vorbereitung und Beibringen rassefremder Aufgaben auch eine Sicherheit darstellen. zum Beispiel wenn ein Hütehund (Bordercollie) lernt vor einem Kindergarten gelassen die durcheinanderlaufenden Kinder zu verarbeiten und "nicht zu hüten" was in seiner Natur liegt.