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Aufzucht IV

Es gibt bestimmte Kriterien die einen guten Züchter ausmachen. Eine entspannte Mutterhündin ist eine gute Voraussetzung. Gute Züchter sollten sich mit der gezüchteten Rasse sehr gut auskennen. Rassetypische Eigenschaften müssen bei der Beratung von Welpenkäufern erklärt und aufgeführt werden. Die Bedürfnisse vom Hund dem angehenden Halter aufgezeigt und damit auch die Konsequenzen die auf den zukünftigen Besitzer zukommen (finanziell, zeitlich, wohnlich) vor Augen geführt werden. Ein mehrmaliges Besuchen der Welpen von möglichen Interessenten ist zudem meist erwünscht, um den passenden Besitzer ausfindig zu machen. Dadurch können Züchter und Interessent einen passenden Welpen aussuchen. Kommen neue Hundebesitzer gut mit dem erworbenen Welpen zurecht, ist eine gute Basis für das Zusammenleben gelegt. Bei unprofessionellen Hundekäufen kommt es leider häufig zu Rückgaben, Weiterverkäufen oder Abschiebung ins Tierheim. Bei verhaltensauffälligen Welpen sollte man vorsichtig sein, da diese schnell ihren Menschen überfordern könnten, was die Erziehung und Sozialisation angeht. Beispiele dafür wäre ein extrem zurückhaltender Welpe, oder ein sehr frecher und aufdringlich fordernder Welpe.


Laut der deutschen Tierschutzverordnung müssen Welpen mindestens acht Wochen nach der Geburt bei der Mutterhündin bleiben, damit die Kleinen keine Verhaltensprobleme, oder gesundheitliche Probleme bekommen, was durch eine zu frühe Trennung oft vorkommt. Damit sich viele Verknüpfungen der Nervenbahnen bilden und sich das Jungtier möglichst früh an alltägliche Situationen und Dinge gewöhnt, sollten Welpen relativ früh schon mit unterschiedlichen Reizen konfrontiert werden. Es erleichtert das spätere Leben für die Welpen enorm, je mehr diese bereits kennen. Dadurch ist auch ein früher Umgang mit verschiedenen Menschen, auch Kindern, und natürlich anderen Hunden erwünscht. Welpen müssen im Haus/ Wohnung, sowie in der Umgebung und der Natur auf Erkundungstour gehen dürfen um die Welt wahrnehmen zu können. Einen pauschalen Welpenschutz unter Hunden gibt es nicht. Die Kleinen werden im Rudel von Älteren erzogen und genießen daher keinen Schutz vor Erziehungsmaßnahmen untereinander.

Beißhemmungen sind nie angeboren, sondern entstehen im täglichen Umgang (Erziehung) von Menschen und Artgenossen. Hunde lernen ihr ganzes Leben lang. Was in der Prägephase (bis zur achten Lebenswoche) passiert, ist nichtmehr zu ändern, da dies tief im Hundegehirn verankert ist. Sozialisierung allerdings, kann immer weiter erlernt werden. Ein gut sozialisierter, ausgeglichener Hund wird im Umgang mit Welpen wenig Probleme haben. Bei Hunden, die Welpen nicht akzeptieren muss es nicht zwingend ein verhaltensgestörtes Tier sein, sondern es kann sich um ein nicht ausreichend sozialisiertes Tier handeln.


Die Erziehung eines Welpen beginnt idealerweise beim Einzug im neuen zu Hause. Anschließend sollte eine Welpengruppe besucht werden. In einer Welpengruppe sind bestenfalls nur Hunde bis zur 16. Lebenswoche (ab der 16. Lebenswoche werden Welpen als "Junghunde" bezeichnet). Gemeinsam lernen die Kleinsten dann verschiedene Reize kennen, auch Geräusche. Bei der Geräuschempfindlichkeit gibt es zwischen Welpen und erwachsenen Hunden keinen Unterschied. Aggressionsverhalten ist in der Welpengruppe erlaubt, wird allerdings durch den Trainer/ die Trainerin an einer passenden Stelle unterbrochen. Es ist die sogenannte sensible Phase (bis zur 16. Lebenswoche) wobei der Hund soziale Fähigkeiten durch Spiel und Erziehung lernt.

Man sollte keine Situationen meiden, da sich die Tiere an alles gewöhnen sollten. Gegebenenfalls sollte man sich professionelle Hilfe suchen. Die Entwicklung der Welpen kann unterschiedlich lange dauern. Jetzt kann auch der Tierarztbesuch trainiert werden. Durch das Abtasten und Begutachten von Zähnen, Pfoten, Ohren und dem Körper des Hunds kann das geübt werden. Auch das Bürsten des Fells und das auf den Rückenlegen durch den Besitzer erleichtert den späteren Umgang mit dem Hund in Situationen in den ein Anfassen (durch Dritte) erforderlich ist.

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