Schnauzer von der Seebach Koppel/ Hundeschule Allgäu

Eigene Welpen zu haben ist etwas Besonderes. Unsere Kleinen wuchsen gut umsorgt auf. Das Experiment „Welpen ohne Wurfbox oder extra Einzäunung“ naturnah aufzuziehen ist gelungen. Lässt man den Welpen und der Hündin alle Freiheiten die sie sich nehmen wollen, kann man wunderbar die Instinkte und Ursprünglichkeit des Gebärens, Wachsen und Entwickeln beobachten. Entgegen der mir nicht nachvollziehbaren Thesen, Welpen in ihrem Bewegungsdrang zu bremsen, erlebten wir wahre Koordinationstalente. Wer kennt nicht das Gefühl ein sogenannter „Bewegungsdepp“ zu sein, wenn es um bestimmte Abläufe bei Gymnastikstunden geht. Davon waren unsere B-Welpen weit entfernt. Sie eroberten Tag für Tag und Woche für Woche mehr Raum. Dazu gehörte bei diesem Sommerwurf auch der Garten mit unterschiedlichsten Gegebenheiten.
Unsere A-Welpen waren da benachteiligt, weil sie im Winter zur Welt kamen. Doch mit Ihnen haben wir genauso das „freie Leben“ trainiert. Eben mit begrenzten Möglichkeiten „nur“ in der Wohnung und kleinen Ausflügen über die Schneefelder vor unserem Haus. Die Kleinen sind bis auf eine Hündin, alle mit acht Wochen umgezogen. Dafür haben wir bereits geübt alleine zu schlafen. Die neuen Besitzer stellten ihre Transportboxen zu uns und die letzten Tage vor der Abholung durften die Welpen mittags im neuen Korb schlafen. So gewöhnten sie sich stressfrei ans „ohne Wurfgeschwister“ schlafen. Auch die Namen haben wir in Absprache mit den Käufern ausgewählt und so passen Papiere und Rufnamen zusammen.
Der Trend einen Hund zu kaufen welcher „nicht haart“ ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Ehrlich gesagt kann ich das auch verstehen. Es ist sehr komfortabel einen „nicht haarenden“ Hund im Haus zu haben. Auf der anderen Seite brauchen diese Rassen eine konsequente Fellpflege. Da sie kein Haar verlieren, muss regelmäßig welches entfernt werden. Hunde atmen auch über die Haut und wenn die alten Haare nicht regelmäßig entfernt werden, können verschiedene Hauterkrankungen entstehen. Nimmt man eine Nagelschere und schneidet diesen Hunden einmal das Fell an den Ohrspitzen ganz kurz (VORSICHT bei unruhigen Tieren!) dann stellt man fest, dass sich dort ein schuppiger Belag auf der Haut gebildet hat. Darum ist das regelmäßige trimmen, ausdünnen, waschen und schneiden des Fells so wichtig.
Unsere Schnauzer von der Seebach Koppel entsprechen dem VDH-Rassestandard des Zwergschnauzers. Das bedeutet, sie sind nicht amerikanisch kleingezüchtet. Die Zähne finden ausreichend Platz im Kiefer und vor allem, es sind überhaupt alle Zähne da. Dies ist bei Kleinzüchtungen oft nicht mehr der Fall. Verschiebungen des Kiefers entstehen oder die Zunge hängt nach draußen. Wie bei Mooshammers, Gott hab ihn seelig, Daisy (für die jüngeren Leser: Herr Mooshammer ist ein bereits verstorbener Modedesigner mit YorkshireTerrierHündin aus München). Verrückte Launen der Natur bieten auch die modernen Mischungen mit Pudeln, Möpsen und Beagle oder weiteren. Je nach Laune fällt dann auch die Erklärung der „Züchter“ aus, die Erklärungen um das „Warum“. Das „Warum“ von fehlenden Zahnanlage, der Nase die zum Atmen taugt (Bulldoggen oder Mops) es sollte selbstverständlich sein (!) und vieles seltsames mehr.
Eine anerkannte Rasse der FCI hat einen Standard nach dem sich alle in einem Verein zusammengeschlossenen Züchter richten. Die Kleinzüchtung etwa von Hunden oder die moderne Kreuzung mit Pudeln bringt nicht gleich eine „neue Rasse“. Viele Jahre lang muss selektiert und nur mit optimal entwickelten Vertretern der Rasse weitergemacht werden. Mir will in dem Zusammenhang das Wort „züchten“ nicht über die Lippen gehen. Züchter warten bis zur vollständigen Entwicklung eines Welpen zum ausgewachsenen Hund ab, ob alles gut, gesund und ins gewünschte Ziel sich entwickelt. In meinem Berufsalltag erlebe ich volle Häuser mit zig Hunden und viel zu häufigen Würfen. Wenn Geld im Spiel ist verlieren Menschen jeden Skrupel und Lüge und fadenscheinige Weisheiten werden dem Laien verkauft.
Die Amerikanischen (bunten) Miniaturschnauzer haben ein weicheres Fell, welches nicht richtig getrimmt werden kann aber auch nicht ausfällt. So findet man langhaarige Zwergschnauzer-Versionen mit gepflegten und beeindruckenden Locken bis hin zu ganz kurz geschorenen oder völlig anders gestylte. Wer nicht mehrmals täglich kämmen, bürsten und/oder waschen will, der ist sicher mit einem Kurzhaarschnitt am besten beraten. Ein langhaariger (glücklicher) Schnauzer der über die Felder tobt, in Bächen schwimmt und seine Zeit beim Laufen und nicht auf dem Frisiertisch verbringt, dem brechen die Haare ohne viel, viel Pflege schlicht und ergreifend ab.
Rassenbeschreibungen sind auf der VDH (Europa) oder FCI (Global) Seite zu finden.