
Europäische Wolfsrudel bestehen konsequent aus einem Wolfspaar und den aktuellen Welpen, eventuell einer Jungwölfin die Welpen bei ihren Eltern aufzieht. Das Foto zeigt Wölfe, deren genaue Herkunft mir nicht bekannt ist. Es ist ein Schemabild das mir gefallen hat. In Deutschland bestehen Rudel des Europäischen Wolfs also aus zwei Tieren, plus eben saisonal Welpen und Jungtiere aus dem Vorjahr, die bis nur bis zu ihrer Abwanderung bleiben. Die Überlebensrate der Welpen bis zum zweiten Lebensjahr ist zudem gering. Durch die Verschlechterung der Lebensbedingungen hat sich zum Beispiel das Lausitz-Rudel im Jahr 2023 nicht reproduzieren können. Wer also das Allgäu mit bereits besiedelten Wolfgebieten vergleicht, kann das Bild des Riesenrudels aus dem Fernsehen gleich einmal verwerfen und muss sich speziell dem Europäischen Wolf im Kleinrudel zuwenden.
Wie ich zum Wolf komme.
Wölfe faszinieren mich genauso wie das Zusammenleben mit Hunden. Vor Jahrzehnten entwickelten und bauten Zoologen, Biologen Verhaltenswissenschaftler und weitere Experten Institute und Möglichkeiten für deren Forschungsarbeit; unter anderem zum Wolfsverhalten. An handaufgezogenen Wölfen sind Experimente gemacht und Dokumentationen und Berichte entstanden und verfasst worden. Es wurde damals geforscht und es wird bis heute geforscht. Diese Experten sind bis heute der Maßstab der Verhaltensforschung und was eben in dieses Wissenschaftsgebiet gehört. Dr. Urd Feddersen-Petersen, Kurt Kotrschal, Günther Bloch, Stefan Kirchhoff, Dr. Frank Wörner um nur einige zu nennen, die zum Verstehen der Wölfe und heute Hunde beitragen. Gerade im Gespräch mit diesen Experten und deren heute in Verbänden und Universitäten tätigen nachfolgenden Forscher und Aktiven, bemerke ich deutlich meine Grenzen in der korrekten Begriffsfindung. Ich deutlich sagen um was es mir geht. Ich möchte hier in meinem Blog zeigen, wie sich meine über Jahrzehnte entwickelten Projekte und Tätigkeiten, nun auch in Bezug auf den ins Allgäu zurückgekehrten Wolf zusammenfinden. Ich sehe mich in all meinem Tun als "Praktikerin". Das Zuhören und Teilnehmen an Fachveranstaltungen, Gremien und Fortbildungen ist mir eine große Ehre und Vergnügen. Ich bin sehr dankbar, in Fachkreisen Anerkennung und Respekt zu erfahren und so viel Neues zu lernen. Meine Qualität liegt im "Tun" sowie in der vereinfachten Erklärung, komplizierter Sachverhalten, gegenüber "meinen" TeilnehmerInnen. Somit bitte ich Sie mir nachzusehen wenn einmal Fachausdrücke verrutschen und gerne dürfen Sie mich darauf aufmerksam machen. Veranstaltungen die ich primär für Familien mit Hund anbiete beziehungsweise, die ONline zu besuchen sind, sollen meine Expertengespräche und Fortbildungen zusammenfassen. Ich möchte auch die von unserer schönen Umgebung und Natur faszinieren, die nicht die Gelegenheit haben sich all dies anzuschauen oder zu hören.
Freunde aus der Region Graubünden haben mich bereits vor Jahren über das Verhalten der dortigen Bewohner, gegenüber der Wolfrudel informiert. Ich habe ihnen viele, viele Fragen gestellt. Als die Sichtungen im Allgäu sich häuften vertiefte ich die Gespräche mit Menschen, die bereits Wolfserfahrung haben. Nun ist die Diskussion um den Wolf konträrer als jemals zuvor. Die einen verfluchen die Wölfe und wünschen den sofortigen Abschuss, die anderen sind ausschließlich für die Wiederansiedlung dieser zurückgekehrten Tiere. Aufgrund meiner Recherche und Teilnahme an Fachveranstaltungen bin ich der Meinung, es ist möglich mit dem Wolf zu leben, wenn ein gut und durchdachter Herdenschutz stattfindet und die Jäger offen für neue Umstände sind. Genauso wie wir alle offen sein müssen für die Veränderungen unserer Zeit. Gleichzeitig muss die Bereitschaft anzupacken und im Sinne des Wolfs, Hilfe beim Herdenschutz zu unterstützen, wachsen.

Herdenschutz ist Wolfschutz
Bei uns im Allgäu ist es ungewöhnlich und heute im Jahr 2023 unwahrscheinlich, auf einen freilebenden Wolf zu treffen. Es gibt wohl einen Wolf der sich im Allgäu angesiedelt hat. Doch vielmehr sind es abgewanderte Jungtiere, die auf Wildtierfallen gesichtet werden. In den Bundesländer liegen verschiedene Erfahrungen zum Herdenschutz vor. So gibt es Regionen, in denen sich Wolfrudel angesiedelt haben und wegen eines guten Herdenschutzes kaum/ keine Risse zu verbuchen sind. Eine große Herausforderung liegt darin, dass jede Regio andere Bedingungen für die Landwirtschaft hat. Jede Landschaft bringt auch eine andere Landwirtschaft und damit unterschiedliche Anforderungen an einen Herdenschutz mit sich. Zudem sind Regionen auch politisch individuell geprägt und gestaltet, was sich zum Beispiel am Projekt Nationalpark Bayerischer Wald sehen lässt. Solche Vorreiterprojekte entstehen durch den Beitrag und das Miteinander von den dort lebenden Menschen und einer gewillten Politik. Eine Region lebt mit seinen Aktiven, Vereinen und Menschen. Gelernt habe ich bisher, der Herdenschutz ist der einzige Weg, den Wolf als Nachbarn der Landwirte und derer Weidetiere etablieren zu können.
Keine Chance ohne Chance
Meine ganze Arbeit mit Hunden sowie mit meiner Hundegruppe, den Tierschutzhunden aus dem Inn- und Ausland - all das basiert auf meinem Interesse die natürlichen Bedürfnisse zu kennen und maximal umzusetzen. Mich auseinanderzusetzen mit den Gegebenheiten und Umständen, in denen die Tiere in ihrem natürlichen Umfeld leben (müssen/dürfen). Die Qualität meines Trainings mit Spezialisten wie Jagd-, Treib-, Hüte- und weiteren Arbeitshunden basiert auf der Kenntnis derer Veranlagung und derer eigentlicher Einsatzbereiche. Wölfe bieten grandiose Einblicke in die Kommunikation unter Caniden. Sie verfügen über absolut feinen Ausdruck und stabile wachsende Strukturen und Austausch anhand der Mimik. Wölfe lernen sich anzupassen und lassen sich nicht dressieren. Meine Arbeit mit Hunden verläuft seit vielen Jahren weitestgehend ohne Dressur, dafür mit Körpersprache anhand des Nachahmungsprinzips. Über jede Chance, die Wölfe bekommen sich zu etablieren, freue ich mich. Wichtig ist dabei auch, dass Menschen Wildtiere nicht anfüttern, nicht für gute Fotos Wolf- oder andere Wildtierbabys in ihre Nähe lassen und Wildtieren eine gute Scheu lassen. Nicht das schöne Foto ist wichtig, sondern die Scheu vor dem Menschen sichert den Wildtieren das Überleben. Natürlich neben vielen, vielen Zusammenhängen, wie die Natur sie eben fordert.
Kenntnis und Verständnis für die Lebensform der Wölfe zu haben, ist wohl deren größte Chance zurückkehren zu dürfen. Sie müssen einen benötigten Lebensraum bekommen ohne dabei die Existenz von Menschen zu gefährden. Dies ist mein erster Blogbeitrag zum Thema "Wolf im Allgäu - Herdenschutz". Ich bin Mitgliede der Naturschutzwacht im Oberallgäu sowie Mitglied im Verein der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe. Wurde 2003 als Hundetrainerin tätig und biete seit dem Wanderungen mit Hund im Allgäu an. Ich würde mich sehr freuen wenn Sie mir auf Instagram und Facebook folgen. Dort teile ich Neuigkeiten rund um die Region, als auch allgemeiner Natur. Ich nehme Sie gerne mit auf Entdeckungsreisen in unserere heimischen Flora und Fauna.

Heimat = Allgäu/ Bayern/ Deutschland/ Europa und die Welt
Es gibt für uns Allgäuer so viele schöne Möglichkeiten die Natur zu genießen. Geben wir ihr etwas zurück in dem wir auf sie achten. Informationsaustausch auf sachlicher Ebene ist befruchtend und durch das Internet einfacher denn je. Regionale Unterschiede bieten in Bezug auf den Wolf, die Gelegenheit Erfahrungen auszutauschen und damit Zeit zu sparen. Graubünden hat bereits Erfahrungen im Herdenschutz in den Alpen. Der Einsatz von Herdenschutzhunden ist ebenfalls bereits bekannt und das richtige Zäunen mit guter Erdung hinreichend erprobt. Wenn wir die Vernetzung lebendig gestalten, und genau das liegt mir am Herzen, können gemachte Erfahrungen geteilt werden und damit das Leben von schutzbededürftigen Herdentieren retten. Genauso aber auch Hirten und Landwirte in die Pflicht nehmen, Jäger einbinden. Für diese gelebte Vernetzung, mache mich regelmäßig und gerne auf den Weg zu Informationsveranstaltungen. Es geht mir darum Neues zu lernen und genauso möchte ich andere Menschen informieren. Unglaublich wie viele Menschen sich bereits ehrenamtlich und natürlich auch durch ihren Beruf/ Studium für den Erhalt der Natur mit allem was dazu gehört einsetzen. Ich würde mich sehr freuen liebe Leser und Leserinnen, Sie bei meinen Online Veranstaltungen begrüßen zu dürfen. Ihre Sandra Mendler
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